«Goldfish» – Roger Schäli schafft Erstbesteigung am Meru Peak
Gemeinsam mit Mathieu Maynadier und Simon Gietl gelang unserem Markenbotschafter Roger Schäli die Erstbesteigung der Südostwand des Meru Peak. Sie geben der anspruchsvollen Route den Namen «Goldfish».
Sie haben es geschafft! Am 6660 Meter hohen Meru Peak im Garhwal-Himalaya gibt es jetzt eine Route mehr. Am 13. Mai 2023 schaffte das internationale Expeditions-Team um Roger Schäli, Mathieu Manadier und Simon Gietl die Erstbesteigung der Südostwand. Der 800 Meter lange Route im alpinen Stil gaben die drei den Namen «Goldfish» und bewerteten sie mit der Schwierigkeit M6+ A1.
«Die besondere Schwierigkeit der Route besteht in der Kombination aus den klettertechnischen Schwierigkeiten, der anspruchsvollen Absicherung, der grossen Höhe und den zahlreichen alpinen Gefahren wie beispielsweise Lawinen oder Wechtenabbrüchen»
Roger Schäli
Erfolg beim zweiten Versuch
Schon vor vier Jahren haben Schäli und Maynadier gemeinsam mit Sean Villanueva einen Versuch unternommen, mussten jedoch auf etwa 6.400 Metern umkehren. Auch beim zweiten Versuch 2023 waren die Bedingungen zunächst nicht ideal. Lawinengefahr und unbeständiges Wetter machten den Bergsteigern das Leben schwer.
Am 11. Mai nutzten die drei Alpinisten das lang ersehnte Wetterfenster Wetterfenster und startete vom Basecamp Tapovan (4300 m) direkt zum Lager C2 auf 5800 m. Da Maynadier mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, nutzte er die Zeit, um sich auszuruhen während Schäli und Gietl einen Teil der Route spurten sowie Kletterausrüstung am Fels deponierten.
Am Folgetag konnte die Seilschaft wieder zu dritt starten. Der Aufstieg sei sehr intensiv und zeitaufwändig gewesen, erzählt Roger Schäli. «Zeitweise mussten wir den Fels von bis zu einem halben Meter Neuschnee reinigen, bevor wir eine Zwischensicherung legen konnten. Und da war kein Eis, um gelegentlich auch mal eine Eisschraube zu setzen.» Nach einer unruhigen Nacht im Biwak und weiteren Höhenmetern gelangten Schäli, Gitl und Maynadier auf den Grat und von dort über eine Eisflanke zum Hauptgipfel. «Grosse Träume brauchen mehr als einen Versuch», schreibt Roger Schäli nach dem Erfolg auf Instagram.
Die Namenwahl trafen die drei Erstbegeher mit einem Augenzwinkern. Goldfish – in Anlehnung an den 6310 Meter hohen Mittelgipfel, der 2001 von Waleri Babanow erstbestiegen wurde. Wir sagen herzlichen Glückwunsch zu dieser Leistung.
«Manchmal ist es besser, ein Goldfisch zu sein, wenn es ohnehin schon von Haien wimmelt.»
Roger Schäli
Photo Credit: Daniel Hug